Hast du Angst, dass die zahlreichen Familienessen zu den Feiertagen ausarten wie die letzten Jahre? Das muss nicht so sein - ich zeige dir ein paar Tipps, wie du auch in der Weihnachtszeit auf deinen Körper hören kannst. Ich rede auch gar nicht lange um den heißen Brei, wir starten gleich los.
Tipp Nr. 1: Setze deine alte Brille ab und benutze deine Neue
Nein, da spreche ich nicht deine Augengesundheit an. Es geht darum, eine neue Perspektive einzunehmen. Durch deine alte Brille hast du sozusagen deine alten Erfahrungen gesehen und erlebt - das Gefühl beim Essen außer Kontrolle zu sein, über die Stränge zu schlagen bis zum aufgeblähtem Bauch oder gar Übelkeit, das Gefühl danach irgendwie kompensieren zu müssen durch das Auslassen von Mahlzeiten...
Wenn du dich schon länger mit intuitivem und achtsamen Essen beschäftigst hast du schon viele neue Tools kennengelernt, um auf deine Körperbedürfnisse zu hören und deinen Körper zu respektieren. Das ist deine neue Brille! Lass die alten Erfahrungen in der Vergangenheit. Jetzt hast du ein anderes Wissen, als noch vor einem Jahr. Mit diesem Wissen, mit dieser neuen Brille, wirst du nicht die gleichen alten Erfahrungen machen, der Ausgangspunkt ist jetzt ein ganz anderer.
Tipp Nr. 2: Regelmäßige Mahlzeiten statt Völlerei und Kompensation
Regelmäßig essen - hört sich banal an, macht aber ganz viel aus! Wenn du regelmäßig isst, das heißt mind. 3 Mahlzeiten pro Tag, ist dein Körper sehr wahrscheinlich mit genügend Energie und Nährstoffen für den Tag versorgt. Absichtlich die Mahlzeit vor dem Festessen auszulassen ist keine gute und wertschätzende Idee. Wenn du deinen Hunger hinauszögerst wird er nicht verschwinden. Im Gegenteil, er wird nur größer - da wären wir dann bei der Völlerei angelangt.
Überlege dir mal, wie es war mit riesen Hunger endlich zu essen: Hast du schnell gegessen, weil du nicht anders konntest? Hast du die verschiedenen Geschmäcker nicht wirklich wahrgenommen, weil das in dem Moment nicht so wichtig war? Wo waren deine Gedanken kurz vor und während des Essens? Hast du dich auf die Gespräche und die festliche Stimmung einlassen können oder warst du in Gedanken hauptsächlich beim Essen?
Großer Hunger lässt sich nicht mit Genuss vereinbaren, denn dafür ist gar keine Zeit. Und das ist doch wirklich schade!
Zusätzlich landest du in einem Teufelskreislauf aus Verzicht - Völlerei - Kompensation/Verzicht. Brich aus und versorge deinen Körper regelmäßig, das hast du verdient ohne dafür etwas leisten oder auf etwas verzichten zu müssen. Ganz einfach, weil du es brauchst.
Tipp Nr. 3: Bleib bei dir
Falls du dazu neigst, dich beim Essen, was Art und Menge betrifft, mit anderen zu vergleichen, kann es helfen zu reflektieren welcher Glaubenssatz dahinter steckt. Wenn du das herausgefunden hast, finde etwas, um diesen negativen Glaubenssatz zu neutralisieren - z.B. indem du den Glaubenssatz neutral umformulierst und ihn dir vorsagst, wenn du dich wieder mit anderen vergleichst.
Mein Körper und seine Bedürfnisse sind wichtig. Jede*r braucht etwas anderes und unterschiedlich viel davon.
Wie fühlt sich das an?
Tipp Nr. 4: Entscheide bewusst - was möchtest du wirklich essen?
Damit meine ich nicht, dass du dein schlechtes Gewissen Richterin spielen lassen sollst, damit es ja gesund oder kalorienarm ist. Damit meine ich: Schaue dir alle Speisen genau an, die zur Auswahl stehen und dann spür in dich hinein - zu welcher Speise zieht es dich am meisten hin? Wie spürst du, dass du diese Speise möchtest und nicht eine andere, was nimmst du in deinem Körper wahr? Dein Körper ist dein bester Unterstützer, wenn es um Essentscheidungen geht, denn er sendet dir die notwendigen Signale.
Tipp Nr. 5: Genieße deine Traditionen
Essen liefert uns wichtige Nährstoffe und Energie, die wir brauchen. Essen ist aber auch so viel mehr! Essen ist ein Teil von Kultur, Traditionen, Familie, Ritualen und noch so viel mehr! Was ich damit sagen möchte: Lass dir von deiner inneren Essenspolizei nicht Weihnachten oder jeglichen Festtag verderben! Traditionsreiche Speisen müssen nicht in "gesunde" Alternativen umgewandelt werden. Gerade mit diesen Speisen verbinden wir schöne Erinnerungen, wie z.B. das gemeinsame Kekse backen mit Oma. Wenn du Rezepte änderst, um etwas Neues auszuprobieren, um sie an deine Verträglichkeit oder Erkrankung anzupassen und wenn sie dann auch noch schmecken - dann tu das! Aber nicht, um sie kalorienärmer zu machen. Sei ehrlich, schmecken Weihnachtskekse ohne Butter und Zucker wirklich noch nach Weihnachten?!
Ich hoffe, du kannst dir durch diese Tipps die Weihnachtszeit versüßen!